Osteoporose beim Hund: Was ist das eigentlich?

Osteoporose beim Hund

Aus dem Griechischen übersetzt bedeutet Osteoporose „löchriger bzw. poröser Knochen“. Das erklärt das Krankheitsbild sehr gut.

Ein gesunder Knochen weist eine stabile und kompakte Knochenmasse auf. Bei einer Osteoporose verliert die Knochensubstanz an Festigkeit und bildet eine Vielzahl an Löchern und Poren aus.

Als systemische Erkrankung kann die Osteoporose im gesamten Skelett vorkommen und jeden Knochen befallen. Häufig wird sie erst erkannt, wenn Knochen schon bei geringer Krafteinwirkung brechen.

Die Osteopenie ist die Vorstufe der Osteoporose. Sie wird im Volksmund „Knochenmangel“ genannt, die Osteoporose dagegen als „Knochenschwund“.

 

Typische Symptome:

  1. Abnahme der Knochenmasse
  2. Zunehmende Zerstörung der Knochenstruktur
  3. Gefahr für Knochenbrüche erhöht sich

 

Der Hundekörper ist ständig mit dem Auf- und Abbau neuer Körperzellen beschäftigt. Egal ob es um die Regeneration der Haut oder der Instandhaltung der Knochenmasse geht. Allerdings benötigt er für die einen Zellen mehr Zeit als für Andere. Die Herstellung neuer Hautzellen bedarf nur einiger Tage, für den Austausch aller Knochenzellen, benötigt der Körper bis zu 15 Jahren!

Sehr gut vor Augen kann man es sich führen, wenn man die Heilungsdauer einer Schnittwunde mit der eines Knochenbruches vergleicht.

Damit der Organismus in der Lage ist neue Zellen zu produzieren, benötigt er täglich eine Vielzahl an Nährstoffen in Form von Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen.

Bei einer Osteoporose ist dieser natürliche Ablauf des Auf- und Abbaus gestört. Der Hundekörper baut mehr Substanz ab als wieder auf.

Leider sind bei unserem vierbeinigen Freund nicht nur ältere Hunde betroffen.

 

Osteoporose beim Hund: Risikofaktoren und Ursachen

Im Laufe eines Lebens werden unzählige Knochenzellen ab- und wieder aufgebaut. Ganz natürlich ist, dass im Alter dieser Prozess verlangsamt und schließlich komplett aussetzt. Darüber hinaus können verschiedene Erkrankungen (z.B. Hormonstörungen) oder Medikamente (z.B. Kortison bei einer Langzeitgabe) zu einer Osteoporose führen.

Zu den häufigsten Risikofaktoren zählen:

  • Bewegungsmangel
  • Untergewicht
  • Fehlerhafte Ernährung durch minderwertiges Futter
  • Hohes Alter

Hündinnen sind aufgrund ihres stetig schwankenden Östrogenspiegels eher betroffen als Rüden, besonders wenn die Eierstöcke entnommen wurden.

 

Osteoporose beim Hund: Wie kann man sie erkennen?

Die klinischen Symptome einer Osteoporose ähneln vielen Symptomen anderer Erkrankungen des Bewegungsapparates, z.B. der Verdacht auf Arthrose. Dieser Umstand und die Tatsache, dass die Erkrankung schleichend erfolgt, erschweren eine schnelle und eindeutige Diagnostik. Ein wichtiges Merkmal der Osteoporose sind Schmerzen im Knochen.

Grundsätzlich ist es aber ratsam einen Tierarzt aufzusuchen, wenn:

 

  • Probleme beim Aufstehen auftreten
  • Der Hund beim Laufen aus dem Takt kommt
  • Es keine erkennbare Ursache für eine Wesensänderung oder Aggressivität gibt
  • Eine Lahmheit plötzlich auftritt
  • Der Hund sich ungewohnt vorsichtig bewegt

 

Osteoporose beim Hund: Was kann man tun?

Die Knochen dienen dem Körper auch als Kalziumspeicher. Registriert er einen Kalziummangel im Blut, baut er es im Knochen ab, um es dem Organismus zur Verfügung zu stellen.

Wird dem Körper über einen längeren Zeitraum kein Kalzium über die Nahrung zugeführt, kann dieses Defizit in der Knochensubstanz nicht ausgeglichen werden. Die Folge ist eine Osteoporose.

Mineralstoffe müssen dem Körper täglich in Form von Nahrung zur Verfügung gestellt werden, um dieses Gleichgewicht zwischen Auf- und Abbau zu gewährleisten.

Eine bedarfsgerechte und ausgewogene Ernährung sollte einen Hund sein ganzes Leben begleiten. Für erwachsene Hunde ist ein darmgesundes Futter besonders wichtig, da über jahrelange Fehlernährung der komplette Stoffwechsel aus dem Ruder geraten kann. Was noch einige andere Erkrankungen zur Folge hat. Der Begriff Arthrose sagt wohl jedem etwas.

Der Gelenkverschleiß, der das betroffene Gelenk unter starken Schmerzen bis zu Versteifung befallen kann.

Um den Knochenstoffwechsel anzuregen ist eine moderate Bewegung und ggf. Physiotherapie angebracht. Besonders sollte darauf geachtet werden, dass der Hund nicht mehr springt oder viele Treppen läuft. Eine Hunderampe für das Auto z.B. bietet eine große Hilfe.

Wildes spielen und rennen sollte während einer Erkrankung vermieden werden, da das Frakturrisiko zu hoch ist. Auch das Tragen des Hundes birgt einige Risiken in sich. Nur mit aller größter Vorsicht sollte ein Hund bewegt werden.

 

Osteoporose beim Hund: Warum Futter nicht gleich Futter ist

Die richtige Ernährung ist das wichtigste Werkzeug, um einer Osteoporose vorzubeugen und sie schlussendlich auch zu behandeln. Nicht nur auf die Qualität der Zutaten sollte man ein Auge werfen, auch die Inhaltsstoffe sind einen Blick wert.

Bedarfsgerecht ist ein sehr dehnbarer Begriff und wird von vielen Industriefutterherstellern gerne bis aufs äußerste ausgereizt und fehlinterpretiert. Mit dem richtigen Verpackungsmarketing und ein paar guten Schlagwörtern wie z.B. „100% natürlich“ oder „hoher Fleischanteil“, werden die Hundehalter in die Irre geführt und über den Minderwert des Produktes hinweggetäuscht.

Leider ist diese Art von Marketing gesundheitsschädlich für unsere Vierbeiner. Der interessierte Hundehalter kann schon mit einem Blick auf die Zusammensetzungsliste einiges erkennen.

Wichtig zu wissen dabei ist allerdings, dass Zutaten, die zur Herstellung genutzt werden (Verarbeitungshilfsstoffe), nicht deklariert werden müssen.  Weizenmehl z.B. wird gerne als Verdickungsmittel genutzt, so wird aus der Zutat ein Verarbeitungshilfsstoff und muss somit nicht mehr angezeigt werden.

Allgemein kann man sagen, dass der Tierfutterbereich ein reiner Dschungel ist.

In den letzten Jahren erkennen immer mehr Tierhalter einen Zusammenhang zwischen der Ernährung und der Erkrankung bei Hunden und informieren sich ausgiebig über die verschiedenen Futtersorten. Natürlich will jeder nur das Beste für sein Tier. Daher besitzen Tierernährungs- oder Futterberater durchaus eine Daseinsberechtigung und können viele Miss- und Mangelversorgungen korrigieren.

Ein guter Berater wird immer anhand einer Bedarfsanalyse und/ oder Labordiagnostik das für den Hund beste Futter raussuchen. Dabei behält er immer die ganzen Lebensumstände des Tieres im Blick. Er wird auch hilfreich bei der Suche nach nötigen Supplements zur Seite stehen.

 

Homöopathische Heilmittel: Freund ohne Chemie

In der Homöopathie geht es im Grundsatz immer darum, dem Körper zu helfen sich selbst zu helfen. Man stößt mit homöopathischen Heilmitteln also den Organismus etwas in die richtige Richtung an, den Rest macht der Körper in aller Regel dann allein.

Nicht immer stellt sich augenblicklich eine Verbesserung ein. Alles, was natürlichen Ursprungs ist, benötigt eine gewisse Zeit, um zu wirken. Geduld ist gefragt!

Diese Wartezeit, macht es aber mit seiner nachhaltigen Wirkung allemal wieder gut.

Auch typisch für Homöopathika sind Erstverschlechterungen. Diese sind aber durchaus gewollt, zeigen sie dem erfahrenen Tierheilpraktiker doch, dass sein Therapieansatz der richtige ist und das gewählte Mittel anschlägt.

Den Ursprung, die Demineralisierung der Knochensubstanz, der Osteoporose haben wir schon geklärt. Naturheilkundlich ist es nun ratsam dem Körper vorzuschlagen, wieder genügend Mineralien im Knochen einzulagern und somit die Knochensubstanz zu stärken. Der Haushalt muss wieder normalisiert werden.

Dafür sollten homöopathische Mittel, mit der entsprechenden Potenz, wie:

  • Calcium carbonicum
  • Calcium fluoratum
  • Phosphorus

 

genutzt werden.

Vor einigen Jahren wurde eine humanärztliche Anregung aus Indien aufgenommen. Diese besagt das Mineral D6 zur Behandlung der Osteoporose einzusetzen.

Nach langen Versuchsreihen, unterstützt von Tierärzten, fand man heraus, dass das Mineral den gestörten Kalkhaushalt einregulieren kann.

Der Remineralisierungsvorgang benötigt einige Zeit, manchmal sogar Jahre, aber der Anstoß durch Mineral D6 bewirkt eine funktionelle Verbesserung mit Nachlassen der Schmerzen und der Lahmheit. Dies zeigt sich recht bald durch ein Anheben des Allgemeinbefindens.

 

Physiotherapie bei Osteoporose

Steht die Diagnose fest, ist handeln angesagt. Eine Futterumstellung und die Einnahme von Medikamenten und Homöopathika sind unabdingbar. Jedoch darf man die Mobilisation des Bewegungsapparates nicht außer Acht lassen.

Natürlich sind stundenlange Spaziergänge oder wildes Spiel nicht gesundheitsfördernd. Außerdem sollte klar sein, dass der bisherige Joggingpartner nun ausfällt. Im Grunde ist alles schädlich, was mit schnellen, ruckartigen oder auch stauchenden Bewegungen zu tun hat.

Völlig falsch wäre aber auch eine komplette Ruhigstellung. Der Knochenzellstoffwechsel muss angeregt werden und der Hund darf nicht versteifen.

Im Alltag kann man durch allerlei Hilfsmittel dem Vierbeiner das Leben erleichtern. Rampen für die Treppe oder das Auto, Treppen steigen vermeiden (den Hund vorsichtig schleppen, sofern es das Gewicht zulässt), Teppiche können die Rutschgefahr auf glatten Böden verringern und Sprünge vom Bett oder dem Sofa herunter sollten vermieden werden.

Mittlerweile gibt es viele gut ausgebildete Tierphysiotherapeuten, sicherlich auch in ihrer Nähe. Massagen und langsame Mobilisationsübungen regen den Stoffwechsel an und sorgen gleichzeitig für eine Erleichterung. Ganz bestimmt zeigt ihnen der Therapeut auch ein paar Übungen, die sie täglich durchführen können.

Schwimmen, hat mehrere Vorteile. Zum einen bedeutet schwimmen immer eine schonende Bewegung für Knochen und Gelenke und zum anderen nimmt der natürliche Auftrieb den Druck durch das Körpergewicht vom Bewegungsapparat. Allerdings sollte es wohl temperiertes Wasser sein. Das Bad im kalten Badeteich um die Ecke ist nicht sonderlich förderlich.

 

Osteoporose beim Hund: Lieber Vorbeugen.

Leider ist eine Osteoporose nicht heilbar. Man kann nur das Fortschreiten mit hohen Dosen Kalzium, durch den Tierarzt, verlangsamen. Dazu bedarf es einer Behandlung mit Vitamin D, da es andernfalls zu einer Hyperkalzämie kommen kann.

Wie so oft gilt: „Vorbeugen ist besser als handeln!“

Um das Risiko an einer Osteoporose zu erkranken so gering wie möglich zu halten, ist es ratsam vom Welpenalter an auf eine gesunde, artgerechte und bedarfsdeckende Ernährung zu achten.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert